Wer Wert auf Anstand, Integrität und Political Correctness legt, sollte diesen Mann meiden. STROMBERG ist alles andere als das Idealbild einer Führungskraft. In der gleichnamigen Comedy-Serie gibt der geniale Christoph Maria Herbst das egoistische und selbstgerechte "Büro-Ekel", das seinen Mitarbeitern das Leben schwer macht. Seine Philosophie: "Als Chef muss man sein wie ein Chamäleon, nur besser halt. Du musst nicht nur die Farbe ändern können, sondern das komplette Tier."

Vergessen Sie also alles, was Sie in Lehrbüchern und Magazinen über den perfekten Führungsstil gelesen haben. Stromberg steht für das genaue Gegenteil ... und ist gerade daher durchaus lehrreich und vor allem überaus unterhaltsam. Auch wenn manches derb und überspitzt erscheint, wird dem deutschen Büroalltag dabei perfekt der Spiegel vorgehalten. Oder wie Stromberg es formuliert: "Büro ist wie... Achterbahn fahren, ein ständiges auf und ab. Wenn man das jeden Tag acht Stunden machen muss, TÄGLICH, dann kotzt man irgendwann."

Wer den Gruppenleiter bzw. (stellvertretenden) Abteilungsleiter der "Capitol Versicherung AG" in voller Aktion erleben will, darf sich die DVDs der ersten, zweiten und dritten Staffel der Serie nicht entgehen lassen. Für echte Stromberg-Junkies gibt es mittlerweile sogar eine Büro-Edition mit DVDs, Mousepad,  Poster, Post-Its und vielem mehr. Und wer endlich seinen Chef verstehen will, für den ist der neue Langenscheidt "Chef - Deutsch, Deutsch - Chef" ein Muss.

Aufgestaute Strukturprobleme, zunehmende Globalisierung und wachsender Wettbewerbsdruck haben in Deutschland zu einer Sinnkrise geführt. Das ist das Ergebnis der Auswertung von über 20.000 Tiefeninterviews des Psychologen und Psychotherapeuten Stephan Grünewald. Die Befunde sind ernüchternd: Die Deutschen spüren demnach zwar den Veränderungsdruck, haben ihm aber wenig an konkreten Konzepten, Zielen und Visionen entgegenzusetzen. Statt dessen konstatiert Grünewald in seinem Buch "Deutschland auf der Couch" eine allgemeine Flucht vor der Realität, die sich in Scheinwelten und Harmoniesucht manifestiert. Mut macht dem Autor die "neue Sehnsucht nach (Gemein-)Sinn". Nicht nur das Engagement bei Naturkatastrophen habe gezeigt, dass die Menschen vermehrt zu einer Mitgestaltung ihres Lebens jenseits bürokratisch-wirtschaftlicher Formalismen bereit sind.

Dieser Ausblick ist Paul Nolte zu wenig. Der Berliner Professor für Zeitgeschichte malt das Bild einer "Risikovermeidungsgesellschaft", der jede Dynamik und Modernität suspekt sind. Der Autor stellt kritisch fest, dass sich die Deutschen auf der sicheren Seite fühlen, wenn sich möglichst wenig verändert. Innovationen werden daher vermieden und unumgängliche Entscheidungen auf die lange Bank geschoben. Als Gegenmodell präsentiert Nolte die ‚Generation Reform'. Dabei werden der Kapitalismus und die Errungenschaften der Moderne nicht als Gefahr gesehen, sondern als Chance, der wir uns mutiger und entschiedener als bisher stellen sollten.

Auf dem Weg in die Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft ist das Humankapital der wichtigste Schlüssel im Kampf um Innovationen, Wettbewerbsvorteile und ökonomischen Erfolg. Diese Tatsache hat das Thema "Human Capital Leadership" in das Blickfeld der Entscheider, Berater und Investoren gerückt.

In ihrem Basiswerk zu diesem Thema begeben sich Martina Dürndorfer und Peter Friederichs auf die Suche nach den "Wettbewerbsvorteilen für den Erfolg von morgen". Die Herausgeber und Autoren geben in ihrem Werk praxisnahe Antworten, wie Unternehmen auf die neuen Herausforderungen reagieren können. Eine zentrale Rolle hat hier das Personalmanagement, das sich vom Verwalter zum Gestalter von Veränderungen wandeln muss. Das Buch beschreibt die Auswirkungen für das Management ebenso fundiert, wie die Ermittlung und Analyse der Erfolgsfaktoren und die Möglichkeiten zur Implementierung von Human Capital Leadership-Strategien. Zahlreiche führende Autoren und Experten aus Unternehmen, Beratungsgesellschaften und Forschungsinstituten stellen dem Leser ihre aktuellsten Erkenntnisse und Standards vor. Ein Buch für Personalentscheider, Controller und Finanzanalysten, Wirtschaftsprüfer, Banker und Investoren.

"What gets measured, can get done" - Von diesem Motto des ehemaligen ABB-Chefs Percy Barnewick sind viele Personalbereiche noch weit entfernt. Während es für die finanziellen Werte des Unternehmens ausgeklügelte Kennzahlen- und Messsysteme gibt, steckt die Messung des Humankapitals vielerorts noch in den Kinderschuhen. Kein Wunder, wenn im Zweifel mancher Entscheider den 'harten Fakten' den Vorzug gibt und die 'weichen Fakten' (sprich: die Mitarbeiter) den Kürzeren ziehen.

Das Autorenteam um den Saarbrücker Professor Scholz hat sich der Fleißarbeit unterzogen und 43 ausgewählte Ansätze zur Bewertung des Human Capitals einer strukturierten Prüfung unterzogen. Auf wenigen Seiten werden die Verfahren jeweils mit ihren Stärken und Schwächen dargestellt und hinsichtlich ihrer Eignung für das Human Capital Management bewertet. In vielen, auch renommierten Fällen ist das Urteil der Autoren jedoch ernüchternd. Als Synthese bewährter Ansätze entwickeln sie daher ihre Saarbrücker Formel. Ob diese sich angesichts ihrer Komplexität durchsetzen wird, muss die Praxis zeigen.

Wer fragt, führt: Dieses Credo darf in keinem Kommunikations- und Managementseminar fehlen. In der Praxis allerdings stehen Führungskräfte unter erheblichem Zeitdruck. Viele von ihnen beschränken sich auf knappe Anweisungen oder überschütten andere einseitig mit vermeintlich wichtigen Informationen. Das spart zwar Zeit, fördert aber nicht den notwendigen Austausch mit Kunden und Mitarbeitern.

"78 Schlüsselfragen, die jede Führungskraft stellen und beantworten sollte" gibt zahlreiche Anregungen zur professionellen Kommunikation. Nachwuchskräften, aber auch gestandenen Profis gibt Chris Clarke-Epstein auf 264 Seiten viel Nachdenkenswertes auf den Weg. Er zeigt, wie gezieltes Nachfragen bei Kunden und Mitarbeitern hilft, andere zu verstehen, Probleme aufzudecken und effizienter an gemeinsamen Zielen zu arbeiten.

Nicht nur Berufstätige können ein Lied davon singen: Das Leben wird immer hektischer und komplizierter. – Schluss damit, sagen Werner 'Tiki' Küstenmacher und Zeitmanagement-Papst Lothar J. Seiwert! Ihr Simplify-Weg beginnt mit dem Aufräumen Ihres Schreibtischs, der Organisation Ihrer Zeit und gelangt über soziale Beziehungen und Partnerschaften schließlich auch zu Geldangelegenheiten und endet mit der Frage nach dem Selbst. Diese Reise vom Äußeren ins Innere ist also nicht nur etwas für gestresste Manager und ihre Mitarbeiter, sondern bietet eine Fülle von Tipps. Diese sind zwar nicht immer innovativ, bieten aber als Ganzes eine Reihe brauchbarer Anregungen für ein zufriedenes Leben ohne Ballast.

Wer gleich mit dem Vereinfachen anfangen, kann sich statt des Buches auch das Hörbuch kaufen. Die gekürzte und dramaturgisch bearbeitete Fassung des Werkes besteht aus zwei CDs mit einer Spieldauer von insgesamt 140 Minuten. - Hier können Sie einen Auszug aus dem Audiobuch hören und bei Gefallen die CD bei Amazon bestellen.

Manager sehen angesichts wachsenden Erfolgs- und Zeitdrucks und steigender Komplexität zuweilen rot. Dass es auch ohne schillernde Konzepte, verwinkelte Strukturen und zeitraubende Reportings geht, zeigt ex-ALDI-Manager Brandes in seinem 176 Seiten starken Buch. Zahlreiche Beispiele belegen, wie zu viel selbst erzeugte Komplexität den Erfolg eines Unternehmens gefährden kann. 

Den Kontrast bilden Unternehmen wie Aldi, Dell oder Ikea. Ihr Erfolgsrezept: Klare Ziele, Konzentration auf das Wesentliche, Verzicht auf Überflüssiges, Delegation, Dezentralisation, Kundenorientierung und Vertrauen. – Ein erfrischendes Buch, das den Weg zurück zu den Prinzipien des einfachen Managements zeigt.

Sind Sie genervt von unfähigen Chefs, endlosen Meetings, absurden Machtritualen, immer neuen Management-Moden oder der nutzlosen Bürokratie? – Dann sind Sie bei Scott Adams genau richtig. Der Dilbert-Erfinder hat das Comic nicht nur in den Managementetagen salonfähig gemacht, sondern ist mit seinen respektlosen (Anti-)Ratgebern bereits in den Hochschulen etabliert.

Ein wahrer Klassiker auf dem Gebiet ist "Das Dilbert-Prinzip". Auf über 300 Seiten erfahren Sie die 'endgültige Wahrheit über Chefs, Konferenzen und andere Martyrien'. Aus eigener Erfahrung nimmt Adams den täglichen Büro-Wahnsinn aufs Korn - respektlos, witzig und zeitlos. Motto: Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

In seinem neuesten Werk entführt uns Adams in die Wieselzone: "Zwischen gutem, moralischem Verhalten und eindeutig kriminellen Aktivitäten erstreckt sich eine gigantische Grauzone, die ich als Wieselzone bezeichne und in der sich ein Großteil des Lebens abspielt." Die Wiesel in den Büros und Wohnungen dieser Welt sind eine abenteuerliche Mischung aus Heiligen und Verbrechern – Leute wie Du und ich also. Auf 350 Seiten zeigt dieser neue Anti-Knigge augenzwinkernd zahlreiche Wiesel-Tricks. So erfahren Sie, wie man effizient Fehler vertuscht, Konkurrenten zermürbt und fleißig Intrigen spinnt. Die zynische Darstellung des täglichen Wahnsinns entrückt ihn so, dass man nur noch herzlich lachen kann. – Lesen Sie hier eine kleine Kostprobe aus der Wieselzone. Oder finden Sie hier weitere Bücher von Scott Adams.