#Mein2020in4Worten: Dann eben alles digital

Corona-Pandemie, Wirtschaftskrise – für viele Menschen ist dieses Jahr schon jetzt „einfach nur zum Vergessen“. Doch jede Krise ist auch eine Chance. Home-Office, Digitalisierung und neue Formen der beruflichen Zusammenarbeit werden auch nach Corona Teil unseres Alltags sein. Lesen Sie hier meinen ganz persönlichen Jahresrückblick.

Es hätte ein tolles Jahr werden können: Viele neue spannende Kunden und Projekte. Viele Reisen und Begegnungen. Und dann das: CORONA!!!

Schon im Januar und Februar zogen die vermehrten Meldungen über das neue SARS-CoV-2 Virus und das Auftreten der Atemwegserkrankung COVID-19 wie ein drohendes Gewitter auf. Auf einer Veranstaltung bei DB Systel am 2. März in Frankfurt wurde von den Teilnehmenden noch lebhaft spekuliert, was als nächstes kommen würde. Es sollte für viele Monate meine letzte Präsenzveranstaltung bei einem unserer Kunden bleiben.

Was folgte, war der erste #Lockdown und die Erkenntnis, dass wir am Anfang einer weltweiten #Pandemie standen, die alles verändern sollte. Zum Schutze der Bevölkerung wurde das öffentliche und wirtschaftliche Leben über Nacht eingefroren. Wir alle mussten uns auf einmal schmerzhaft die Frage gefallen lassen, ob unser Tun ’systemrelevant‘ sei, und wurden – falls nicht – gezwungen „die Füße stillzuhalten“.

Endlich mal nichts tun, Bücher lesen, den Keller aufräumen … tausende Gedanken schossen damals durch meinen Kopf. Doch: Von jetzt auf nun waren alle Termine abgesagt, alle bisherigen Geschäftsmöglichkeiten dahin. Das lässt ein Unternehmerherz nicht kalt.

So begann ich zu recherchieren: Welche Möglichkeiten haben wir, um mit Kunden in Kontakt zu bleiben? Welche, sie in der Krise zu unterstützen? Was für Kommunikationsplattformen gibt es? Wie sicher und zuverlässig sind diese? Kurz: Was alles braucht es, um in einer nun nur noch virtuell zugänglichen Welt professionell unterwegs zu sein?

Erschütternde Zwischenbilanz: Digital waren wir bis dato nicht wirklich gut aufgestellt. Alles war ausgerichtet auf das „klassische“ Geschäft, persönlich und eng am Kunden. – Doch nun war es Zeit, die Weichen neu zu stellen. Trotz sich abzeichnender Lieferengpässe haben wir noch rechtzeitig alle Equipment von Beleuchtung, Greenscreen über die Kamera bis hin zur professionellen Videosoftware bestellt. Parallel wurden entsprechende Kurse zu Online-Moderation, Konferenz-Tools und Videoschnitt besucht.

Derart vorbereitet ging bereits im April unser neues Studio „auf Sendung“ – und hat seitdem Hochbetrieb. So haben wir im Dialog mit unseren Kunden zahllose virtuelle Meetings, Workshops und Webinare konzipiert, begleitet und umgesetzt. Das Erfolgsrezept dabei: Umfassender Service und alle Leistungen aus einer Hand, z.B.

  • Beraten zu passenden Veranstaltungsformaten, geeigneten Plattformen und Tools sowie entsprechenden Methoden, um auch eine Online-Veranstaltung zu einem echten Erlebnis zu machen
  • Entwickeln detaillierter Veranstaltungsskripts mit Regieplan, Fragenkatalogen und Impulsen
  • Aufsetzen und Betreuen der benötigten Plattformen und Tools (z.B. Zoom für Meetings und Webinare oder SurveyMonkey für Befragungen)
  • Betreuen aller Veranstaltungen von Anfang bis Ende, insbesondere
    • Briefings und Technik-Checks mit allen Beteiligten
    • komplettes Einladungsmanagement
    • Moderation und Einbinden interaktiver Elemente (z.B. Chats und Befragungen)
    • Dokumentation in Form von Mitschriften oder professionell bearbeiteten Videos bis hin zum Anlegen ganzer Mediatheken

Was aus der Not heraus geboren wurde, ist inzwischen ein Herzstück unserer Arbeit. Highlights waren dabei u.a. die Etablierung einer Digital Akademie sowie die Durchführung mehrerer Online-Konferenzen, wie dem DVSI Safety Day oder das dreiteilige HCCForum2020. Trotz des inzwischen vielfältigen Angebots an Online-Events äußern sich Kunden und Teilnehmende dabei gleichsam begeistert:

„Sehr informativ und kurzweilig. Es hat riesig Spaß gemacht, auch wenn man sich leider nicht ‚live‘ begegnen konnte.“

„Ein großes Lob für die tolle Arbeit und die super Organisation dieser virtuellen Veranstaltung. Weiter so!“

„Tolles Briefing – da konnte für mich als Referent nichts mehr schiefgehen. Vielen Dank auch für das wahnwitzig schnelle Follow-Up mit Dokumentation und Video.“

Doch auch sonst waren wir für unsere Kunden in der Pandemie stets am Puls der Zeit. Durch unsere aktuell bereits zum dritten Mal durchgeführten Corona-Blitzumfrage etwa wissen die Mitgliedsunternehmen eines großen Industrieverbands rechtzeitig und exklusiv, wohin sich der Markt entwickelt und welche Strategien sich in der Krise bewährt haben. Wissen also, das direkt nutzbar und praktisch einsetzbar ist.

Bei all diesen Aktivitäten waren und sind auch wir jederzeit voll gefordert. Dabei konnten wir uns im vertrauensvollen Zusammenspiel mit unseren Kunden immer weiter entwickeln. So mussten wir lernen, dass die klassische ‚analoge‘ Welt sich eben nicht einfach 1:1 digital umsetzen lässt. Um zum Beispiel in einem virtuellen Meeting oder Webinar, die Teilnehmenden „bei der Stange“ zu halten und zu begeistern, mussten wir zum Teil völlig andere Ideen, Instrumente und Methoden ausprobieren und entwickeln als in ‚herkömmlichen‘ Präsenz-Workshops. Eine spannende Erfahrung, die einige Energie fordert und gleichzeitig viel Spaß macht.

Wenn ich mich jetzt zum Ende des ausklingenden Jahrs umschaue, muss ich feststellen, dass der Keller noch immer nicht aufgeräumt und viele Bücher weiter ungelesen sind. Auch sind wir von einer „neuen Normalität“ – einem ’new normal‘ – weit entfernt. Doch vielleicht ist das auch gut so. Wir durften lernen, dass Normalität oft nichts anderes als Routine ist, die neues Denken und Handeln blockiert. Insofern kann das Jahr 2020 doch noch etwas Gutes haben – nämlich dann, wenn wir aus eben dieser Routine ausbrechen und mit Mut etwas Neues anpacken müssen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Kraft, um durch diese herausfordernden Zeiten zu kommen. Mögen wir die aktuelle Krise, das Virus und alle die damit verbundenen Einschränkungen bald hinter uns lassen und gemeinsam meistern. Lassen Sie uns aber auch in „der Zeit danach“ den Mut bewahren, Veränderungsnotwendigkeiten zu erkennen und anzupacken. Gelingt dies gemeinsam, dann wird uns 2020 nicht als Jahr „zum Vergessen“, sondern hoffentlich als JAHR DES AUFBRUCHS in Erinnerung bleiben.

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